Historisches

2006

Abschied von den Bezirksvorstehern

AKTIVITÄTEN Ortsbürgerverein tagt

"Etwas unglücklich" ist der Verzicht auf die Bezirksvorsteher.

BEKHAUSEN / WM - Ende vergangenen Jahres hatte sich die Gemeinde Rastede von den Bezirksvorstehern getrennt (die NWZ berichtete), "mit etwas Wehmut" wurden drei der "kleinen Bürgermeister" jetzt in der Jahreshauptversammlung des Ortsbürgervereins Bekhausen/Heubült/Rastederberg/Wapeldorf verabschiedet. Vorsitzender Arnold Trump dankte Jürgen Padecken (für Bekhausen), Gerd Janssen (Heubült, Rastederberg) und Dieter Decker (Wapeldorf). Trump hatte in alten Archiven geblättert und festgestellt, dass die Ära der Bezirksvorsteher bis 1800 zurückreicht. Ratsmitglied Wilfried Wefer (Wapeldorf) erörterte die einmütige Entscheidung im Rat und gab zu, dass die Lösung "für Rastede oder Wahnbek verständlich, für den ländlichen Bereich aber etwas unglücklich" ist.
Dankbar anerkannt wurde, "dass Landkreis und Gemeinde die Vereinstätigkeit finanziell unterstützen".
Zu den Aktivitäten in diesem Jahr zählen eine Fahrt zum Airbus-Werk Finkenwerder (9. Juni, Anmeldungen unter Tel. 04454/1688) und die Teilnahme am Ellernfest-Umzug im September.

NWZ vom 21. Jan. 2006

 

1980

In Wapeldorf ist etwas los

Ü Wapeldorf. Der Ortsverein Wapeldorf plant für Sonnabend, 20. September, eine Fahrt ins Blaue mit anschließendem gemütlichen Beisammensein im Saal der Gaststätte Kruse. Die Kapelle Schäfer wird dabei für Stimmung sorgen. Abfahrt zur Fahrt ins Blaue ist um 12 Uhr.
Am Sonntag, 28. September ist auf dem Sportplatz bei der alten Schule ein Fest für die Kinder, das ebenfalls vom Ortsverein Wapeldorf veranstaltet wird. Spiele, Sport und Überraschungen stehen auf dem Programm. Zu der Veranstaltung sind auch die Eltern und alle Einwohner eingeladen. Das Fest steht unter dem Motto "Das ganze Dorf macht mit".
Am Montag, 8. September, ist für die Einwohner aus den Ortschaften im Nordteil der Gemeinde eine fahrt zur Besichtigung einer Kornbrennerei und einer Getränkefirma nach Haselünne vorgesehen. Abfahrt ist um 11 Uhr. Anmeldungen zur Teilnahme an dieser Fahrt werden bis zum 1. September in der Gaststätte Kruse in Wapeldorf entgegengenommen.

Aus: Nordwest-Zeitung August 1980

 

1970 - 2

Schulschließung sachlich diskutiert

Wapeldorfer Eltern: Wir sind nicht rückständig - sondern fortschrittlich

UK Wapeldorf. Die Dorfschule in Wapeldorf ist geschlossen, und alle Kinder des Dorfes werden in Zukunft in der Mittelpunktschule in Lehmden unterrichtet werden. Von diesen Fakten ging ein Informationsabend aus, den der Elternrat der Schule zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister Cornelius Schmidt, mit Gemeindedirektor Ullrich, mit Schulausschußvorsitzendem Klaus Ohmann und Schulrat Helmerichs dazu nutzte, alle Eltern mit der Schulkonzeption für den Norden der Gemeinde bekannt zu machen.

Gemeindedirektor Ullrich ging bei seinen Ausführungen zurück in die Zeit, als die Knollenschule noch aktuell war. "Dieses Wort ist inzwischen aber vom Tisch geweht worden durch statistische Berechnungen." Die augenblickliche Entwicklung gehe vielmehr dahin, alle Kinder aus allen Bauerschaften des Nordens der Gemeinde Rastede in Lehmden zusammenzufassen, wobei die vierklassige Schule in Nethen mit der Mittelpunktschule als eine Einheit anzusehen sei.

Nach dem Wechsel der Regierung in Hannover sei aus der Erklärung des Ministerpräsidenten und den Ausführungen des neuen Kultusministers sogar zu entnehmen, daß die Konzentration noch weiter fortschreiten werde, damit die Kinder noch besser unterrichtet werden könnten. Die vollintegrierte Gesamtschule sei nur in einem größeren Rahmen zum Wohl der Kinder zu verwirklichen. Konkret bedeutet dies für die Mittelpunktschule Lehmden, daß die Klassen 7 bis 9 nach Rastede kämen und bei voller Verwirklichung der Konzeption auch die fünften und sechsten Klassen - also die jetzige Orientierungsstufe - einmal umgeschult würden. Vor diesem Hintergrund sei auch die Umschulung der Kinder nach Lehmden zu sehen, deren Ursache darin liege, daß kein Lehrer für die Schule mehr gefunden werden konnte. Einen solchen Nachteil habe man in einen Vorteil zur Verwirklichung der neuen Konzeption umgemünzt.

Auch die Frequenzen der in Lehmden verschmolzenen Klassen seien nach den heutigen Maßstäben noch erträglich. Nur einmal ergäbe sich eine Spitze von 40 Schülern. Der Vorteil liege aber in den vollgegliederten Jahrgangsklassen. Da der Transport der Kinder mit dem Bus erledigt werde, der an vielen Stellen halte, sei der Schulweg für viele Schüler jetzt noch bequemer. Für die Kinder des ersten Schuljahres würden außerdem Sonderfahrten eingerichtet werden.

In der anschließenden Diskussion erhoben die Eltern keinen Einwand gegen die Umschulung der Kinder, die als Vorteil für alle angesehen wurde. Lediglich ein Wunsch wurde doch nachträglich gestellt: Die Gemeinde möge doch ein Wartehaus errichten, damit die Kinder vor dem schlechten Wetter geschützt seien. Gemeinddirektor Ullrich bedauerte, daß damit ein Präzedenzfall geschaffen würde, der die Gemeinde verpflichte, auch in den anderen Außenbezirken solche Häuser aufzustellen. Stellvertretender Bürgermeister Schmidt und Schulausschußvorsitzender Ohmann meinten, daß man richtige Härtefälle berücksichtigen müsse. Schließlich einigte man sich darauf, daß sich der Ortsverein um die Errichtung kümmert, daß er aber von der Gemeinde unterstützt wird. Damit ein gerechter Ausgleich möglich ist, stellten die Eltern die Schul- und Spielgeräte der Gemeinde zur Verfügung, die sie bisher noch in eigenem Besitz hatten.

Die Eltern waren weiterhin bereit, für die Schule einen Käufer zu suchen, der dort einen Handwerksbetrieb errichten wird. Der Sportplatz hinter der Schule soll dabei aber möglichst erhalten bleiben. In Einigkeit und zum Schluß mit einer "Runde" auf Kosten des stellvertretenden Bürgermeisters wurde die neuen Schulkonzeption in Wapeldorf begrüßt - und zugleich die alte Schule "beerdigt".

Aus: Nordwest-Zeitung August 1970

 

1970-1

Schulkinder aus Wapeldorf kommen alle nach Lehmden

Auflösung der Schule noch nicht beantragt

UK Rastede/Wapeldorf. Wie die Gemeindeverwaltung Rastede mitteilt, wird die einklassige Grundschule Wapeldorf ihre Pforten zum Schuljahresbeginn am 6. August nicht mehr öffnen. Es ist den Behörden trotz zahlreicher Bemühungen nicht gelungen, für die verwaiste Lehrerstelle rechtzeitig einen Nachfolger zu gewinnen.

Nachdem die älteren Kinder schon seit langer Zeit in der Mittelpunktschule Lehmden unterrichtet worden sind, sollen nun auch die Jahrgänge 1 bis 4 dorthin umgeschult werden. Die Gemeindeverwaltung weist ausdrücklich darauf hin, daß die Schließung der Schule nicht einer Auflösung gleichkommt, denn dieser Schritt ist gar nicht eingeleitet worden.

In Zusammenarbeit mit Schulrat Helmerichs hat der Verwaltungsausschuß in einer Eilentscheidung diese Konsequenzen ziehen müssen, da der bisherige Lehrer an eine andere Schule wechselt. Zusammen mit den Eltern der Schüler, die bisher die Volksschule in Wapeldorf besucht haben, sollen die Probleme geklärt werden, die mit der Umschulung verbunden sind.

Für den Elternrat haben Walter Müller, Frieda Haake und Hans Hobbiesiefken alle Betroffenen von dem Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. In ihrem Rundschreiben heißt es: "Alle damit zusammenhängenden Fragen sollen in Anwesenheit von Vertretern des Rates der Gemeinde und der Gemeindeverwaltung in einer kurzen Besprechung geklärt werden, die am Dienstag, dem 4. August 1970, abends 20 Uhr, in der Gastwirtschaft Kruse in Wapeldorf stattfindet."

Aus: Nordwest-Zeitung Montag, den 27. Juli 1970

 

Sie sind hier:  >> Historisches